Technik

Warum scheiterte Zuckerbergs KI-Brillen-Demo? Metas CTO enthüllt die technischen Pannen

Wenn Sie bei der kürzlichen, viel beachteten Demo der Ray-Ban Meta Smart Glasses zusammenzuckten, waren Sie nicht allein. Die Live-Demonstration mit CEO Mark Zuckerberg war von unangenehmen und auffälligen Störungen geplagt, die viele fragen ließen, was schiefgelaufen war.

Nun hat Metas Chief Technology Officer Andrew „Boz“ Bosworth eine transparente und ausführliche Erklärung zu den beiden technischen Ausfällen vorgelegt. Bosworth zerstreute Gerüchte über ein einfaches WLAN-Problem und enthüllte, dass die Demo durch einen versehentlichen Serverangriff und einen brandneuen, noch nie dagewesenen Fehler gestört wurde.

Störung Nr. 1: Der Live-KI-Fehler war ein versehentlicher „Selbst-DDoS-Angriff“

Das erste größere Problem trat auf, als ein Koch auf der Bühne versuchte, die „Live AI“-Funktion seiner Brille zu aktivieren. Das System reagierte nicht mehr, was viele zu der Annahme veranlasste, das WLAN des Veranstaltungsortes sei schuld. Laut Bosworth war die wahre Ursache ein zweifacher Fehler im Ressourcenmanagement.

  1. Massenaktivierung: Als der Koch sagte: „Hey, Meta, starte Live AI“, aktivierte der Befehl nicht nur seine Brille. Er löste jede einzelne Ray-Ban Meta-Brille aus , die von den zahlreichen Mitarbeitern im Gebäude getragen wurde.
  2. Serverüberlastung: Um die Demo zu isolieren, leitete Meta den gesamten Live-AI-Verkehr auf einen speziellen Entwicklungsserver um. Dieser Server war jedoch nur für die wenigen in der Demo verwendeten Geräte konfiguriert und nicht für die plötzliche Flut von Anfragen von allen Geräten im Publikum.

Das Ergebnis war eine klassische Serverüberlastung. „Wir haben uns also quasi selbst einen DDoS-Angriff zugezogen“, erklärte Bosworth. Ein Distributed Denial of Service (DDoS)-Angriff liegt vor, wenn ein Server durch ein enormes Datenaufkommen überlastet wird. In diesem Fall hat Meta versehentlich die perfekten Bedingungen dafür geschaffen.

Panne Nr. 2: Der verpasste WhatsApp-Anruf war ein „schrecklicher“ neuer Fehler

Der zweite Fehler trat auf, als Mark Zuckerberg einen WhatsApp-Videoanruf auf dem Display der Smart Glasses empfangen sollte. Der Anruf kam zwar an, aber die Benachrichtigung zur Beantwortung des Anrufs erschien nie, sodass er nicht darauf reagieren konnte.

Bosworth gab bekannt, dass dies das Ergebnis eines „furchtbaren, schrecklichen“ Fehlers war, den sie noch nie zuvor gesehen hatten. Er beschrieb ihn als „Race Condition“-Fehler.

Was ist ein „Race Condition“-Bug?

Ein „Race Condition“ liegt vor, wenn das Ergebnis eines Prozesses vom unvorhersehbaren Zeitpunkt zweier oder mehrerer separater Vorgänge abhängt, die versuchen, auf dieselbe Ressource zuzugreifen. In diesem Fall ging das Display der Brille genau in dem Moment in den Ruhezustand, als der Anruf einging. Als Zuckerberg das Display wieder aktivierte, kam es zu einem Konflikt zwischen den beiden Prozessen (Aufwecken des Displays und Anzeigen der Benachrichtigung), der dazu führte, dass die Benachrichtigung fehlschlug.

„Dieser Fehler ist uns noch nie begegnet“, bemerkte Bosworth. „Das war das erste Mal, dass wir ihn gesehen haben. Er ist jetzt behoben, und das ist ein furchtbar schlimmer Ort, an dem dieser Fehler auftreten kann.“

„Ein Demo-Fehler, kein Produktfehler“: Metas Ausblick

Trotz der öffentlichkeitswirksamen Probleme ist Bosworth weiterhin vom Produkt überzeugt. Er betonte, dass das Scheitern der Demo zwar peinlich sei, aber nicht die tatsächliche Leistung oder die Fähigkeiten der Ray-Ban Meta Smart Glasses widerspiegele.

„Natürlich bin ich nicht begeistert, aber ich weiß, dass das Produkt funktioniert. Ich weiß, dass es das Zeug dazu hat“, sagte er. „Es war also wirklich nur ein Demo-Fehler und kein Produktfehler.“

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