Finanzen

US-Dollar erholt sich, da die Zinssenkung der Fed die aggressiven Erwartungen an eine gemäßigte Geldpolitik nicht erfüllt

Der US-Dollar erholte sich am Mittwoch und Donnerstag gegenüber den meisten wichtigen Währungen deutlich und konnte damit seine Schwäche nach der jüngsten Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) überwinden. Die Fed senkte zwar die Zinsen wie erwartet um einen Viertelprozentpunkt, ihre vorsichtige Prognose blieb jedoch hinter der von den Finanzmärkten eingepreisten, äußerst gemäßigten Stimmung zurück, was zu einer Erholung des Dollars führte.

Zusätzlich zur Stärke des Dollars zeigten neue Daten einen Rückgang der Arbeitslosenunterstützungsanträge in den USA, was einen früheren Anstieg umkehrte und einen robusten Arbeitsmarkt unterstreicht.

Kürzung des „Risikomanagements“ und vorsichtiger Ton der Fed

Die US-Notenbank Federal Reserve senkte am Mittwoch ihren Leitzins um 25 Basispunkte, ein Schritt, der von Analysten weitgehend erwartet wurde. Fed-Vorsitzender Jerome Powell bezeichnete die Maßnahme jedoch als „Risikomanagement-Kürzung“ als Reaktion auf einen schwächelnden Arbeitsmarkt und nicht als Beginn eines schnellen Lockerungszyklus. Powell betonte, dass die Zentralbank weitere Senkungen nicht überstürzen müsse.

„Powells Worte blieben hinter der von den Märkten erwarteten klaren Zurückhaltung zurück“, bemerkte Eric Theoret, Devisenstratege bei der Scotiabank. Dieser wahrgenommene Mangel an aggressiver Lockerung, kombiniert mit den starken Dollar-Verkäufen in der Vorwoche, war der Katalysator für die Erholung des Greenbacks.

Unmittelbar nach der Entscheidung der Fed fiel der Dollar gegenüber einem Korb wichtiger Währungen zunächst auf seinen niedrigsten Stand seit Februar 2022 bei 96,224. Er erholte sich jedoch schnell wieder und notierte bis Donnerstag mit einem Plus von 0,4 % bei 97,347.

Globale Währungsreaktionen: Pfund, Euro, Yen und Krone

Die allgemeine Stärke des Dollars setzte andere wichtige Währungen unter Druck:

  • Britisches Pfund (£): Das Pfund legte zunächst zu, nachdem die Bank of England (BoE) die Zinsen unverändert ließ und den Verkauf von Staatsanleihen verlangsamte. Später gab es diese Gewinne jedoch wieder ab und notierte am selben Tag 0,6 % niedriger bei 1,35515 US-Dollar. Die Entscheidung der BoE, das jährliche Tempo des Staatsanleihenabverkaufs von 100 auf 70 Milliarden Pfund zu senken, entsprach weitgehend den Erwartungen.
  • Euro (€): Der Euro fiel um 0,2 % auf 1,17893 $ und erreichte damit seinen höchsten Stand seit Juni 2021 (1,19185 $), der unmittelbar nach der Ankündigung der Fed erreicht wurde.
  • Norwegische Krone: Die Entscheidung der Norges Bank, den Zinssatz um 25 Basispunkte auf 4,0 % zu senken (die zweite Senkung innerhalb von drei Monaten), führte zu einem Rückgang der norwegischen Krone um 0,5 % gegenüber dem Dollar.
  • Japanischer Yen (¥): Der Dollar legte gegenüber dem japanischen Yen um 0,6 % zu und notierte vor der geldpolitischen Entscheidung der Bank of Japan (BoJ) am Freitag bei 147,88. Es wird allgemein erwartet, dass die BoJ ihre Zinsen beibehält, obwohl die Märkte eine Erhöhung um einen Viertelprozentpunkt bis Ende März einpreisen.
  • Neuseeland-Dollar (NZD): Enttäuschende BIP-Daten für das zweite Quartal, die einen Rückgang von 0,9 % zeigten, belasteten den Neuseeland-Dollar stark, der um 1,4 % fiel, da Händler verstärkt auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Reserve Bank of New Zealand setzten.
  • Bitcoin-Performance

    Inmitten der Währungsschwankungen verzeichnete die Kryptowährung Bitcoin ( BTC= ) eine positive Entwicklung und wurde 1,9 % höher bei 117.837 $ gehandelt.

    Die unterschiedlichen Botschaften der Zentralbanken und die eintreffenden Wirtschaftsdaten schaffen die Voraussetzungen für anhaltende Volatilität auf den globalen Devisenmärkten, da die Anleger ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Geldpolitik anpassen.

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